Einstieg in den Beruf des Paartherapeuten

Institut für integrative Paartherapie

Unsere Paartherapieausbildung vermittelt effiziente paartherapeutische Kompetenzen mit einem Schwerpunkt auf der Schematherapie. Sie richtet sich an Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzte und Quereinsteiger und bietet eine umfassende fachliche Grundlage für einen möglichst einfachen Berufseinstieg als Paartherapeut.

Haben Sie Themenvorschläge für uns, über die wir einmal schreiben sollten?

Schreiben Sie uns und wir kümmern uns drum. 

Wie kann man in den Beruf des Paartherapeuten starten und dabei möglichst wenige Fehler machen, sich gut vorbereitet fühlen und sicher im Umgang mit den Kunden sein? In diesem Beitrag werden wir die wichtigsten Strategien hierfür besprechen.

 1. Ausbildung

Das Grundgerüst der paartherapeutischen Arbeit ist die Paartherapieausbildung. Hier lernen Sie das wichtigste Handwerkszeug, um den fachlichen und strukturellen Rahmen Ihrer Tätigkeit zu setzen. Wenn Sie sich hierzu näher informieren möchten, lesen Sie weitere Blogartikel oder schauen Sie sich auf der Seite um. 

Neben einer guten Ausbildung und der damit einhergehenden Informationsvermittlung, gibt es jedoch auch noch andere wichtige Faktoren, die Ihnen den Einstieg in den Beruf erleichtern.

2. Vor- und Nachbereitung

Stellen Sie sich vor, Sie stehen kurz vor der ersten paartherapeutischen Sitzung. Sie haben einen Termin mit einem Paar ausgemacht und fragen sich nun, was Sie zur Vorbereitung tun können. Wichtig ist hierbei zunächst einige Informationen über das Paar einzuholenen, damit Sie die Sitzung planen und strukturieren können. 

Folgende Fragen können Sie dem Paar im Vorfeld stellen:

  1. Aus welchem Grund suchen Sie eine Paartherapie?
  2. Wie lange sind Sie schon zusammen?
  3. Gab es wichtige Ereignisse in der Vergangenheit, die beachtet werden müssen?
  4. Habe ich schon einige Hypothesen, wie sich die Paardynamik der beiden gestaltet?

Die Antworten dieser Fragen können Sie dann nutzen, um sich zu überlegen welche Inhalte für dieses Paar wichtig werden können und wie worauf sie eingehen müssen.

Es ist für den Anfang hilfreichen den Ablauf der Sitzung zu planen. Man stellt sich bespielsweise selbst kurz vor, klärt die Bezahlmodalitäten und weiteres Organistorisches, dann soll einer von beiden beginnen und die Situation aus seiner Sicht erzählen, dann der andere. Dabei können Sie darauf achten, dass Sie zu einzelnen Situationen genauer nachhaken, um Ihre Hypothesen zu überprüfen. Nehmen Sie sich auch vor dem Paar am Ende der ersten Sitzung einen Ausblick und gegebenfalls auch schon ein kleines Erklärungsmodell an die Hand zu geben. Wenn Sie schematherapeutisch arbeiten, fällt es Ihnen mit ein bisschen Übung wahrscheinlich relativ leicht einen einfachen Moduszirkel aufzuzeigen. Das führt häufig zu hohem Commitment bei den Klienten, da sie sich gesehen und verstanden fühlen. 

Zudem können Sie sich auch auf schwierige Situationen, wie dem Aufdecken einer Affäre oder einer Eskalation im Raum vorbereiten und sich hierfür einen Plan zurechtlegen. Im Wochenendseminar „Hindernisse und schwierige Situationen“ unserer Paartherapieausbildung, besprechen wir den Umgang mit genau solchen Situationen und geben Ihnen hier effektive Tipps an die Hand.

Weiterhin ist es wichtig sich mit den Persönlichkeitsstörungen auseinanderzusetzen und diese identifizieren zu können, da viele Paarprobleme damit verwoben sind. In solchen Fällen ist es unerlässlich, eine Persönlichkeitsstörung zu erkennen und die entsprechende Person an eine geeignete Stelle / einen psychologischen Psychotherapeuten zu verweisen. Auch dies behandeln wir im Rahmen unserer Paartherapieausbildung im Wochenendseminar „Persönlichkeitsstörungen“.

Bereiten Sie am Anfang alle Sitzungen nach. Fragen Sie sich, was Sie gegebenfalls übersehen haben, gehen Sie Ihre Hypothesen noch einmal durch, planen Sie die nächste Sitzung und besprechen Sie Fälle mit anderen Therapeuten oder in der Supervision.  

3. Materialien

Materialien können dabei helfen, Sitzungen zu strukturieren und Informationen zu bündeln. Dies kann z.B. in Form von Fragebögen und Arbeitsblättern der Fall sein, die innerhalb oder nach der Sitzung ausgefüllt werden. Auch ein Flipchart kann hilfreich sein, um komplexe Sachverhalte bildlich darzustellen und Verbindungen aufzuzeigen. Manchen Sie sich also im Vorhinein eine Liste mit hilfreichen Materialien, die Ihre Arbeit unterstützen können. 

Erfahrene Paartherapeuten nutzen Arbeitsblätter und andere Materialien meist nur sporadisch. Doch gerade für den Anfang können diese Hilfsmittel einen wichtigen Anker in den Sitzungen ausmachen und Ihnen Sicherheit geben, wenn Sie einmal ins Stocken geraten.

4. Fallbeispiele

Echte Beispiele und das Feedback von Kolleginnen zu verschiedenen Fällen, bietet einen Reichtum an Informationen und Hilfestellungen für die eigenen Sitzungen. Es kann demnach sehr hilfreich sein, sich Supervisionsstunden zu buchen und ein Netzwerk zu anderen Paartherapeuten aufzubauen.

5. Ins kalte Wasser springen

Am Ende des Tages gilt jedoch auch bei der Paartherapie der Spruch: “learning by doing”. Die Sitzungen, der Austausch mit den Klienten und die Reflexion der Stunden werden Ihnen besonders dabei helfen, Sicherheit und Vertrauen in die eigenen Arbeit zu finden. Nichtsdestotrotz steht am Anfang, wie so häufig der Sprung ins kalte Wasser, um den man nicht vorbei kommt. 

Ja, Sie werden Fehler machen. Und nein, dies ist nicht das Ende der Welt, wenn sie bereit sind aus Ihren Fehlern zu lernen und sich stetig weiterentwickeln!

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